Liebe Kolleginnen und Kollegen,
genauer gesagt, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie mir in den letzten zwei Tagen E-Mails gesandt haben, mit der Bitte um Material für Ihre Klasse.
Ich verstehe Sie.
Ich verstehe Sie wirklich sehr gut und auch ich finde es unglaublich, dass sich kein Verlag, kein Blog und keine andere Internetseite findet, die Material für Ihre Zwiebelfisch- bzw. Gurkennasengorillaklasse hergestellt hat oder herstellen möchte.
Da machen Sie sich nun schon die Mühe und suchen nach einem sehr individuellen Namen für Ihre Klasse und dann so etwas: Es findet sich nirgends das passende Material.
Ich kann die Verzweiflung verstehen, die aus Ihren E-Mails spricht und natürlich verstehe ich auch, dass Sie im Angesicht dieser dramatischen Umstände keine Priorität auf Dinge wie die korrekte Anrede oder eine Grußformel legen können.
Und seien wir mal ehrlich?
Susanne Schäfer, Sandra Meyer, Simone Müller - das ist doch alles dasselbe und Namen sind ohnehin nur Schall und Rauch.
Ach, ich verstehe Sie wirklich.
Und mittlerweile höre ich ja auch auf Frau Zaubereinmaleins und hatte in Erwägung gezogen, mir den Namen als eine Art Künstlernamen im Pass eintragen zu lassen, aber Sie wissen ja am besten, wie das mit unserem Lehrerzeitbudget ist....
Jedenfalls habe ich mich riesig gefreut, dass Ihre E-Mails alle ähnlich begannen, ungefähr so:
"Ich weiß, das Zaubereinmaleins ist kein Wunschkonzert und Ihre Zeit ist sicher begrenzt!"
Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich über diese einleitenden, freundlichen Worte gefreut habe, zeigen sie doch, dass meine Appelle der letzten Zeit gelesen wurden.
Das ist längst keine Selbstverständlichkeit und ich weiß Ihre Mühe sehr zu schätzen.
Wir kennen die Situation ja alle aus der Schule.
Während 27 Kinder der Bitte folgen und das Matheblatt in den blauen Hefter stecken, gibt es immer Nummer 28 (nennen wir das Kind geschlechtsneutral Tommaria), das sein Blatt lieber in die rote Mappe steckt.
Hey, Sie verstehen das, oder? Natürlich gelten Bitten und Appelle immer nur für die anderen, nie für Tommaria.
Natürlich nicht.
Und was die Lesekompetenz angeht, seien wir doch auch hier noch einmal ehrlich. Es ist eine Sache etwas zu lesen und zu verstehen, aber im Trubel des Alltags geht die Anwendung (oder sollte ich Anwendungsbereitschaft schreiben?) einfach auch mal unter.
Wie ich schon schrieb: Ich verstehe Sie. Und da mir Ihre Zwiebelfisch und auch die Gurkennasengorillaklasse sehr am Herzen liegen, möchte ich Ihnen heute folgendes Angebot machen:
Für 500 Euro (ich muss allerdings auf Vorkasse bestehen, Sie verstehen? Schlechte Erfahrungen) erstelle ich Ihnen das gewünschte Material.
Natürlich ist das ein Pfingstenschnäppchenpreis, denn allein die Illustrationen kosten ein wenig mehr, aber ich möchte nicht kleinkariert sein und würde Ihnen meinen Arbeitslohn (von geschätzten sieben bis zehn Stunden) einfach mal dazu schenken.
Man kann ja auch nicht von richtiger Arbeit sprechen, ich sitze ja mehr oder weniger hier nur herum und entspanne und warte auf solche Aufträge, wie den Ihren für die Zwiebelfischklasse.
Bitte mailen Sie mich unbedingt an. Ich werde die 347 anderen E-Mails in meinem Posteingang selbstredend links liegen lassen und mich sofort um Ihre Anfrage kümmern.
Schicken Sie bitte auch unbedingt nach ca. einer halben Stunde eine weitere E-Mail mit der dringenden Nachfrage, warum ich noch nicht geantwortet habe.
Das füllt mein Postfach so schön und es gibt mir das Gefühl ungeheurer Wichtigkeit - Sie verstehen?
In diesem Sinne hoffe ich, allen Zwiebelfisch- und Gurkennasengorillaklassen helfen zu können und wünsche allen Zaubereinmaleinsbesuchern Frohe Pfingsten und gute Erholung über die freien Tage!
Herzliche Grüße
Ihre SusanneSimoneSandraMüllerMeyerSchäferFrauZaubereinmaleins
;-)
genauer gesagt, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie mir in den letzten zwei Tagen E-Mails gesandt haben, mit der Bitte um Material für Ihre Klasse.
Ich verstehe Sie.
Ich verstehe Sie wirklich sehr gut und auch ich finde es unglaublich, dass sich kein Verlag, kein Blog und keine andere Internetseite findet, die Material für Ihre Zwiebelfisch- bzw. Gurkennasengorillaklasse hergestellt hat oder herstellen möchte.
Da machen Sie sich nun schon die Mühe und suchen nach einem sehr individuellen Namen für Ihre Klasse und dann so etwas: Es findet sich nirgends das passende Material.
Ich kann die Verzweiflung verstehen, die aus Ihren E-Mails spricht und natürlich verstehe ich auch, dass Sie im Angesicht dieser dramatischen Umstände keine Priorität auf Dinge wie die korrekte Anrede oder eine Grußformel legen können.
Und seien wir mal ehrlich?
Susanne Schäfer, Sandra Meyer, Simone Müller - das ist doch alles dasselbe und Namen sind ohnehin nur Schall und Rauch.
Ach, ich verstehe Sie wirklich.
Und mittlerweile höre ich ja auch auf Frau Zaubereinmaleins und hatte in Erwägung gezogen, mir den Namen als eine Art Künstlernamen im Pass eintragen zu lassen, aber Sie wissen ja am besten, wie das mit unserem Lehrerzeitbudget ist....
Jedenfalls habe ich mich riesig gefreut, dass Ihre E-Mails alle ähnlich begannen, ungefähr so:
"Ich weiß, das Zaubereinmaleins ist kein Wunschkonzert und Ihre Zeit ist sicher begrenzt!"
Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich über diese einleitenden, freundlichen Worte gefreut habe, zeigen sie doch, dass meine Appelle der letzten Zeit gelesen wurden.
Das ist längst keine Selbstverständlichkeit und ich weiß Ihre Mühe sehr zu schätzen.
Wir kennen die Situation ja alle aus der Schule.
Während 27 Kinder der Bitte folgen und das Matheblatt in den blauen Hefter stecken, gibt es immer Nummer 28 (nennen wir das Kind geschlechtsneutral Tommaria), das sein Blatt lieber in die rote Mappe steckt.
Hey, Sie verstehen das, oder? Natürlich gelten Bitten und Appelle immer nur für die anderen, nie für Tommaria.
Natürlich nicht.
Und was die Lesekompetenz angeht, seien wir doch auch hier noch einmal ehrlich. Es ist eine Sache etwas zu lesen und zu verstehen, aber im Trubel des Alltags geht die Anwendung (oder sollte ich Anwendungsbereitschaft schreiben?) einfach auch mal unter.
Wie ich schon schrieb: Ich verstehe Sie. Und da mir Ihre Zwiebelfisch und auch die Gurkennasengorillaklasse sehr am Herzen liegen, möchte ich Ihnen heute folgendes Angebot machen:
Für 500 Euro (ich muss allerdings auf Vorkasse bestehen, Sie verstehen? Schlechte Erfahrungen) erstelle ich Ihnen das gewünschte Material.
Natürlich ist das ein Pfingstenschnäppchenpreis, denn allein die Illustrationen kosten ein wenig mehr, aber ich möchte nicht kleinkariert sein und würde Ihnen meinen Arbeitslohn (von geschätzten sieben bis zehn Stunden) einfach mal dazu schenken.
Man kann ja auch nicht von richtiger Arbeit sprechen, ich sitze ja mehr oder weniger hier nur herum und entspanne und warte auf solche Aufträge, wie den Ihren für die Zwiebelfischklasse.
Bitte mailen Sie mich unbedingt an. Ich werde die 347 anderen E-Mails in meinem Posteingang selbstredend links liegen lassen und mich sofort um Ihre Anfrage kümmern.
Schicken Sie bitte auch unbedingt nach ca. einer halben Stunde eine weitere E-Mail mit der dringenden Nachfrage, warum ich noch nicht geantwortet habe.
Das füllt mein Postfach so schön und es gibt mir das Gefühl ungeheurer Wichtigkeit - Sie verstehen?
In diesem Sinne hoffe ich, allen Zwiebelfisch- und Gurkennasengorillaklassen helfen zu können und wünsche allen Zaubereinmaleinsbesuchern Frohe Pfingsten und gute Erholung über die freien Tage!
Herzliche Grüße
Ihre SusanneSimoneSandraMüllerMeyerSchäferFrauZaubereinmaleins
;-)